Fabienne Beckmann krönt Rhönrad-Saison mit Gold
Fabienne Beckmann
v.l.: Steafanie Jochem (Trainerin), Fabienne Beckmann,
Claudia Rohde (Kampfrichterin)
Wer Sport treibt weiß, dass man im Krankheitsfall besser ein paar Trainingseinheiten auslässt, um sich schnell zu regenerieren. Aber pausiert man auch, wenn der wichtigste Wettkampf der Saison ansteht? Wohl kaum. Was trotz angeschlagener Gesundheit möglich ist, zeigte die Heisinger Rhönrad-Turnerin Fabienne Beckmann am vergangenen Sonntag, 18. Oktober 2025 eindrucksvoll.
Ausrichter DJK Olympia Schönau hatte anlässlich des 100. Jubiläums des Rhönrads die deutsche Rhönrad-Elite zu den 63. deutschen Meisterschaften nach Bad Neustadt an der Saale geladen.
Bereits am Vorabend des Events angereist, hielt sich die 25-Jährige Fabienne Beckmann nur kurz in der Sporthalle auf, um beim Einturnen nicht zu viel Kraft zu lassen. Ihr Plan am frühen Morgen des eigentlichen Wettkampftages: „So gut wie möglich durchturnen“.
In der ersten Disziplin Sprung glänzte Fabienne mit einem Top-Auftakt: Für ihren gestreckten Salto mit halber Schraube erhielt sie die drittbeste Wertung des Tages.
In der Spirale, in der die Turnenden das Rad auf einem Reifen kreisförmig rollen lassen müssen, reichte die Schwierigkeit ihrer sonst gut geturnten Kür nicht aus, um sich gegen die 24 Teilnehmerinnen starke Konkurrenz durchzusetzen.
In der letzten der drei geforderten Mehrkampf-Disziplinen, der Geraden nach Musik, überzeugte sie das Kampfgericht mit turnerischem Talent und Ausdrucksstärke. Belohnt wurde ihre fehlerfreie Darbietung mit 15,30 Punkten und damit der zweitbesten Wertung.
Mit einem hervorragenden fünften Platz im Gesamt-Klassement schloss die Heisingerin ihren Mehrkampf am frühen Abend ab. Gesichert hat sie sich mit diesem Ergebnis zudem ihren Platz im deutschen Rhönrad-Bundeskader für kommendes Jahr.
Wer sich im Sprung, in der Spirale oder der Musik-Kür unter die sechst Besten gekämpft hatte, zog am Abend in die Final-Wettkämpfe um weitere Medaillen ein.
Vielleicht hätte Fabienne an diesem Tag gern auf eine erneute Darbietung ihres Könnens verzichtet. Rein aus gesundheitlich Gründen. Aber was ist schon ein grippaler Infekt gegen die Aussicht, sich am Ende eines langen Trainingsjahres mit Edelmetall zu belohnen?
Und so gelingt der Heisingerin nach einem 15 Stunden langen Wettkampftag um 23:00 Uhr tatsächlich das Unerwartete: Während sie zunächst für ihre beiden Sprünge nur noch wenig Kraft mobilisieren kann und in diesem Finale auf Platz 6 zurückfällt, gewinnt sie mit ihrer allerletzten Übung, einer grandiosen Musik-Kür, die Goldmedaille. Fabienne Beckmann bringt damit den Titel der deutschen Meisterin in der Musik-Kür im Rhönrad nach Essen.
Und jetzt? Macht sie erstmal Urlaub und kuriert sich richtig aus.