100 Jahre LSG

LSG 1911 e.V.

100 Jahre LSG
LSG - Tennisanlage

Die Geschichte der LSG 1911 e.V. - eine etwas ungewöhnliche Vereinsgeschichte

Die LSG war Jahre und Jahrzehnte kein Verein im üblichen Sinne; sie war in keinem Stadtteil verwurzelt, kannte keine sozialen Bindungen an Bürgerschaft oder Institutionen, pflegte auch keine urbanen Traditionen und hatte auch kein richtiges Zuhause. LehrerInnen wollten aktiv sein.
Angefangen hatte es vor 100 Jahren, als junge und ambitionierte Lehrerinnen nicht nur Sport unterrichten, sondern ihn auch höchstselbst betreiben wollten und dazu entsprechende Räumlichkeiten suchten. Die männlichen Kollegen zogen nach, und so wurde schon vor dem Ersten Weltkrieg in Lehrerkreisen Prellball, Faustball, Fußball gespielt, Turnen stand hoch im Kurs wie auch Gymnastik und Schwimmen.
Erst in den 50er Jahren, in den Zeiten des großen Wiederaufbaus, lebte auch der Sport wieder auf, und der Lehrersport bekam Struktur: aus Sportlehrer-Gruppen oder -Arbeitsgemeinschaften wurde die Lehrersportgemeinschaft.
Die Chance für die LSG, so etwas wie eine sportliche Heimat zu finden, kam Anfang der 60er Jahre, als das sogenannte „Montagsloch“ in Rüttenscheid, Essens größter Schuttabladeplatz für Kriegstrümmer, zu einer gigantischen Baustelle wurde. Hier sollte 1963 das DeutscheTurnfest, eine höchst traditionelle Großveranstaltung, stattfinden. In recht kurzer Bauzeit entstanden das Grugastadion, die Festwiese und die Turnfesthalle. Und dort auf der Festwiese und in der Halle fand die größte Gruppe der LSG -Fußball und Handball- ein gutes Zuhause. Wir haben es genutzt allwöchentlich fast 40 Jahre bis zum Abriss der Halle Ende des Jahres 2001.
Einige wenige LSG-Mitglieder frönten schon vor 1960 dem „weißen Sport“ und spielten beim TUSEM an der Margarethenhöhe in Doppelmitgliedschaft oder als Gast. Dies war zu der Zeit die kleinste Gruppe in der LSG, aber hier lag schon die Saat für größere Entwicklungen... .
Zunächst vereinzelt, aber bald schon in Scharen wollten Fuß- und Handballer und später auch viele Volleyballer innerhalb der Lehrersportgemeinschaft zusätzlich Tennis spielen. So entstand die Tennisabteilung, aber noch ohne Platzanlage! Unseren Tennis-Pionieren gelang es bald, mit Hilfe der Stadt an der Bezirkssportanlage Raumerstraße eine sportliche Bleibe zu organisieren. Es blieb relativ lange ein lebendiges Drei-Vereine-Domizil gemeinsam mit SC Phönix und TV Cronenberg. Ende der 70er Jahre zeigte sich durch weiteren Zulauf von Neumitgliedern allerdings, dass die Anlage nun für drei Vereine einfach zu klein war.
Mitglieder und Vorstand waren sich bald einig: wir wollen eine eigene Tennisanlage!!
Und 1983 bot uns die Stadt ein großes Gelände an der Nöggerathstraße/Herbrüggenstraße zum Erwerb auf 99-Jahre-Erbpacht an. 1985 war die Tennisanlage fertig mit sechs Plätzen, und 1986 stand auch unser schmuckes Clubhaus.
Durch enormen Zulauf von Neumitgliedern wurde eine Umstrukturierung des Vereins notwendig. Die Lehrersportgemeinschaft ist heute der „Tennispark LSG“ mit mehreren Abteilungen; eine neue Satzung wurde erarbeitet und Jugendarbeit ein wesentlicher Bestandteil der Vereinsarbeit.
Auch soziologisch vollzog sich ein Wandel: der reine Sportlehrerclub entwickelte sich in Jahrzehnten zu einem respektablen Tennisverein; - die Lehrer wurden weniger.